Gegendarstellung zum NDR Bericht vom 12.Juli 2023

Am 12. Juli 2023 berichtete der NDR in verschiedenen Formaten unter dem Titel „Ytong-Haus: Geplatzte Bau-Träume und viel Ärger in SH“ über meine Person, Holm Sippel, und über das von mir geführte Unternehmen Bausatzhaus Nord Holstein GmbH und stellt die Vorgänge hierbei zu erheblichen Teilen parteiisch als auch diffamierend und geschäftsschädigend dar.

Offensichtlich sind weder die Quellen noch Fakten in ausreichendem Maße geprüft und verifiziert worden, so dass es nun notwendig ist, diese Fakten richtig darzulegen. Diese Aufarbeitung und Veröffentlichung über diese Website ist mit erheblichem Aufwand für mich und meinem Unternehmen verbunden.

Nachfolgend stelle ich die wesentlichen Aussagen in den genannten Publikationen in den richtigen, sprich wahrheitsgemäßen, Kontext und werde hierzu ferner die entsprechenden Belege zur Verfügung stellen. Aufgrund des Aufwandes dieses Vorhabens werden die Belege und Nachweise schrittweise eingestellt und die Vorgänge dargestellt.

Vielen Dank für Ihr Interesse.

Einleitung zum Konzept eines „Bausatzhauses“

Zum grundsätzlichen Verständnis der Leistung, welche von meinem Unternehmen erbracht wurde bzw. zu erbringen war, möchte ich einleitend darauf hinweisen, dass wie der Name Bausatzhaus im Firmennamen meines Unternehmens Bausatzhaus Nord Holstein GmbH schon sagt, wir keine schlüsselfertigen Häuser bauen. Wir liefern lediglich die Materialien für den Rohbau zum selber bauen für den Besteller!

Dieses Konzept richtet sich an handwerklich begabte Menschen oder alternativ an Menschen mit einem guten Netzwerk aus handwerklichen Freunden und Familienmitgliedern. Der Vorteil des Konzeptes ist damit letztlich die Möglichkeit, ein hohes Maß an Eigenleistungen zu erbringen und somit kostengünstig ein Haus zu bauen. Selbstverständlich ist damit aber auch die Notwendigkeit verbunden, sich mit dem komplexen Projekt eines Hausbaues auszukennen und ein solches Projekt zu koordinieren.

Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, das dies ein absolut wesentlicher Unterschied zu vielen am Markt tätigen Unternehmen ist, die einem Kunden ein fertiges Werk schulden. Sprich, diese Unternehmen bauen schlüsselfertig und der Kunde muss sich entsprechend um wenig bis nichts kümmern. Der NDR hat es leider  bei seinen Recherchen und bei seiner Darstellung vollkommen versäumt, diesen inhaltlichen Punkt zu betrachten und sich mit diesem auseinanderzusetzen.

Aufgrund dieser modularen Leistungen gehören auch Erdbauarbeiten nie zum Bestandteil unserer Leistungen als Lieferant der Elemente des Bausatzhauses. Die Kunden/Bauherren beauftragen die Erdbauarbeiten selbst und sind damit auch für die richtige Ausführung verantwortlich. Unser Unternehmen unterstützt die Kunden bei der Suche nach Betrieben für die jeweiligen Gewerke, eine Geschäftsbeziehung mit Rechten und Pflichten besteht letztlich aber stets zwischen dem Kunden/Bauherrn und dem Unternehmen des jeweils einzelnen Gewerkes.

Ebenfalls relevant für das weitere Verständnis dieser Gegendarstellung und damit der tatsächlichen Gegebenheiten ist, das einzelne Positionen des Bauvorhabens über unser Unternehmen hinzu gebucht werden können. Wenn der Kunde also bestimmt Leistungen doch nicht in Eigenleistungen erbringen kann, können diese bei uns gegen Aufpreis dazu bestellt werden. 

Die Bestellung von über den Standard hinausgehenden Materialien ist für unsere Kunden gegen einen entsprechenden Aufpreis möglich. Wenn Kunden jedoch anfänglich eine bestimmte Qualität bestellen und dann im Laufe des Bauvorhabens auf andere Materialien wechseln möchten, entstehen somit Mehrkosten. Insbesondere natürlich auch, wenn das ursprünglich bereits bestellte Material geliefert wurde und dann dem Kunden nicht gefällt.

Bauvorhaben Familie Bogen/ Ruf

Nachfolgend nun etwas mehr zum Selbstbauhaus der Familie Bogen/Ruf. Wie eingangs bereits erwähnt, hat die Familie ein Selbstbauhaus erworben und entsprechend kein schlüsselfertiges Haus. Ob der Familie Bogen/Ruf dieser Sachverhalt noch richtig bewusst gewesen ist, als sie sich über den NDR quasi an die Öffentlichkeit gewandt hat, lässt sich zumindest bezweifeln. In jedem Fall ist aufgrund des Videobeitrages doch offensichtlich, dass die alleinige Verantwortung für den Zustand des Hauses bzw. den Baufortschritt bei mir bzw. meinen Unternehmen gesehen wird.

Nun einmal zu den Fakten. Durch die Lage des Hauses war eine komplexere und gemäß der abgeschlossenen Vereinbarung aufpreispflichtige Statik erforderlich. Diese Leistung wird naturgemäß am Beginn eines Bauvorhabens notwendig und wurde vom Auftraggeber diskutiert. Weil man diesbezüglich ein anderes Verständnis hatte, wurde die Rechnung nicht bezahlt. 

Mit unserem Unternehmen haben wir davon unabhängig wie geplant, die Materialien für den Rohbau geliefert, der Kunde wünschte nun jedoch höherwertige Materialien, welche gegenüber der ursprünglichen Bestellung jedoch einen Aufpreis auslösten.

Da die vertraglich zulässigen Aufpreise für Statik und höherwertige Materialien (bis heute) nicht bezahlt wurden, hat unser Unternehmen ab einem gewissen Zeitpunkt die Lieferung weiteren Materials eingestellt. Denn auch wir müssen unsere Lieferanten und Geschäftspartner bezahlen für deren Leistung.

Nachfolgend haben wir einen exemplarischen Schriftverkehr eingebunden, welches das Bild bzw. die Stimmung bei diesem Bauvorhaben ganz gut wiedergibt. Ebenfalls beigefügt die Mahnung über sämtliche unbeglichene Zahlungen. Unser Fehler, der letztlich auch zur Insolvenz des Unternehmens geführt hat, war, für die Kunden überhaupt noch Leistungen zu erbringen, um das Vorhaben gemäß geschlossenem Vertrag abzuschließen. Im Nachgang kann man sich nur ärgern, das Vorhaben nicht früher, im Zweifel auch unter Zahlung vielleicht einer Vertragsstrafe o.ä., abgebrochen zu haben und stattdessen noch lange versucht hat, den Vertrag mit der Familie Ruf/Bogen zu erfüllen.

Da auch nach der letzten Mahnung keinerlei Beträge, nicht einmal abschlagsweise von einer Gesamtsumme von knapp 115.000 €, von den Auftraggebern bezahlt wurde, musste ich das Unternehmen leider insolvent melden. 

E-Mail vom 8.2.2023 und Mahnung vom 9.2.2023

Bauvorhaben Saucke

Die Erdarbeiten und Einmessung des Hauses waren auch hier nie Bestandteil des Vertrages. Der Erdbau wurde von einer renommierten Erdbaufirma aus Bleckede ausgeführt, die auch schon vorher mehrere Objekte in diesem Baugebiet betreut haben.

Geschäftspartner Thorsten Zemelka

Das Interview mit Herrn Thorsten Zemelka in dem Beitrag des NDR hat mich auf sehr unterschiedlichen Ebenen sehr berührt, auch sehr enttäuscht und doch ist es unsäglich wie unreflektiert auch hier vom NDR eine Meinungsmache betrieben wird. Ich kenne Herrn Zemelka bereits sehr viele Jahre.

Im Dezember 2021 kam Herr Zemelka mit Problemen auf mich zu, kurz zusammengefasst ging es um familiäre und finanzielle Probleme im Zusammenhang mit dem Familienbetrieb, seiner Eltern. Als langjähriger Freund bot ich ihm an für mich und mein Unternehmen tätig zu werden und somit Abstand zu gewinnen und die bereits länger anhaltenden Probleme dann in Ruhe zu lösen. Aufgrund des von mir angenommen unternehmerischen Know-hows aus der Leitung (als ehemaliger Prokurist) eines mittelständischen Logistikunternehmens, war die Übernahme einer Aufgabe, im Rahmen der Organisation und Kontrolle von Bauvorhaben, Umgang mit Kunden usw. für mich sehr naheliegend.

Ich stellte Herrn Zemelka als freien Mitarbeiter auf Stundenbasis ein. Leider stellte sich der gewünschte oder erhoffte Effekt einer Verbesserung seiner persönlichen Lage auch im Laufe der Wochen der Zusammenarbeit nicht ein. Im Gegenteil, die Problemen wuchsen scheinbar eher noch an und die Arbeitsqualität und -Quantität fiel rapide ab. Auch wurde für mich und meine übrigen Mitarbeiter und Geschäftspartner nach einiger Zeit deutlich, dass die erhoffte Arbeitsleistung bzw. überhaupt die beruflichen Fähigkeiten, nicht dem entsprachen was wir erwartet hatten.

Es ist bezeichnend, das gerade Herr Zemelka im Interview mit dem NDR eine schlechte Erreichbarkeit meiner Person auf der „Finca auf Mallorca“ thematisiert, wo er selbst in seiner Funktion als Ansprechpartner für Kunden in logistischen Fragen der Bauvorhaben (Material ordern und anliefern lassen usw.) keine auch nur ansatzweise ausreichende Leistung erbracht hat oder erbringen konnte. Dies wurde durch die Unzufriedenheit der Bauherren seiner zwei zugeteilten Bauvorhaben leider erst nach und nach offensichtlich. Nachdem Herr Zemelka zunehmend Rechnungen für Bauleitertätigkeiten an mein Unternehmen schrieb, ohne entsprechende Leistungen überhaupt erbracht zu haben, habe ich die Zusammenarbeit nach insgesamt nur knapp 5 Monaten beendet.

Firmengeflecht

Im Rahmen der Darstellungen des Firmengeflechtes ab ca. Minute 4:25 des Videobeitrages zeigt sich abermals, die Art der Berichterstattung. Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, dass an dieser Stelle krampfhaft versucht wird, den bösen Unternehmer darzustellen, der, während er auf seiner Finca sitzt, es sich allein zum Ziel gemacht hat, arme Kunden um ihr hart erarbeitetes Geld zu bringen.

In dem vom NDR gezeigten Organigramm befinden sich insgesamt 13 Unternehmen. 3 der hiervon als insolvent gekennzeichneten Unternehmen, sind bereits vor mehr als 10 Jahren insolvent gegangen. Die Bausatzhaus Nordholstein GmbH ist das erste Unternehmen, seit mehr als 10 Jahren, welches in Schieflage gekommen ist. Das hierfür die aktuelle gesamtwirtschaftliche Lage verantwortlich sein könnte, wird im Beitrag des NDR weder erwähnt, noch dass die Nichtbegleichung von Rechnungen, seitens einiger Kunden ein noch viel erheblicherer Faktor waren, wird nicht in Zusammenhang gebracht. 

Die Ausführungen des Mitarbeiters der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein sind seiner beruflichen Situation und Funktion, als Verbraucherschützer, per se nachvollziehbar. Es wird hier gewarnt und spekuliert, ob ein solches Firmenkonstrukt nicht einzig und allein dem Schutz vor finanziellem Schaden des Unternehmers dient.

Sie können in Deutschland jeden Rechtsanwalt für Gesellschaftsrecht oder Steuerberater fragen, und diese würden Ihnen als Unternehmer in einem Geschäftsbereich wie dem Baugewerbe oder ähnlichen kapitalintensiven Sektoren sofort zu genau solchen Konstrukten raten. Es ist überhaupt nichts Verwerfliches daran, auch als Unternehmer seine über Jahre erarbeiteten Finanzmittel zu schützen und nicht permanent im Risiko zu stehen, bei vielleicht nur einem Fehler alles, zuvor über Jahre Aufgebaute, zu verlieren. Dieser Wunsch steht jedoch aber in keinem Zusammenhang mit einer Absicht von vornherein Kunden schlecht zu bedienen oder gar zu betrügen, wie es im Beitrag unterschwellig angedeutet wird. Der gesamt deutsche Mittelstand ist ähnlich aufgebaut. In der ganzen Welt werden Firmenkonstrukte so aufgestellt.

Ein sehr gutes Beispiel für eine solches Konstrukt, bietet z.B. auch der NDR mit seiner NDR Media GmbH selbst. Jeder Leser kann sich im Rahmen des jährlich erscheinenden Geschäftsberichtes ein Bild davon machen, wie man ein Firmengeflecht aufstellt um damit letztlich die komplexen Herausforderungen von Unternehmen zu bewältigen. Selbstverständlich wird es für den NDR beim Aufbau dieser Struktur allein um ein bessere, sprich effizientere Verwaltung seiner vielen Interessen gegangen sein. Aspekte einer rechtlichen oder gar finanziellen Abschirmung anderer Unternehmensteile wird man vermutlich keinesfalls im Blick gehabt haben. 

Auf https://www.ndr.de/der_ndr/unternehmen/Geschaeftsberichte-des-NDR,bericht135.html können Sie sich gern einmal den Geschäftsbericht für das Jahr 2021 ansehen und darin ab Seite 44 eine detaillierte Übersicht der Beteiligungen des NRD finden. Anhand der Aufstellung kann man sehen, dass scheinbar auch der NDR in seinem Firmenkonstrukt z.B. Anteile an der Amalia Film GmbH besitzt, welche in 2021 einen Verlust von 630.000 € erwirtschaftet hat und mit einem negativen Kapital von -58.000 € zumindest bilanziell überschuldet ist.

Auch die AlwaysOn Production GmbH und die Friday Film GmbH zeigen ähnlich schlechte Bilder und man kann für Geschäftspartner, Mitarbeiter oder Kunden nur hoffen, dass diese beunruhigenden Zahlen keine negativen Auswirkungen für sie haben werden. Selbstverständlich gehe ich nicht davon aus, dass der NDR beim Auslagern von kapitalintensiven Leistungen, wie z.B. Film- und Fernsehproduktionen, in solche Tochterfirmen von Beginn an schon darüber nachgedacht hat, was passieren würde, wenn solche Projekte scheitern. Selbstverständlich gehe ich wie auch jeder Leser dieser Zeilen davon aus, dass eine solche Konstruktion allein organisatorische Gründe hat und man hier niemals daran gedacht hat bei finanziellen Schieflagen, dass Hauptunternehmen nicht gefährden zu wollen.

„Emotionale“ Berichterstattung

Die nachfolgenden Zeilen sollen lediglich noch einmal die „Art und Weise“ der Berichterstattung des NDR in den Fokus rücken. Ich bin Bauunternehmer und kein Journalist, aber die Art und Weise der Berichterstattung hat für mich und sicherlich auch andere Leser oder Zuschauer nichts mit einer objektiven, faktenbasierten Berichterstattung zu tun. 

Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie der Sachverhalt einer Familie zu so einer umfänglichen und dabei unreflektierten bzw. vorverurteilenden Berichterstattung führen kann. Nicht nur, das scheinbar ungeprüft, den Aussagen einer Partei Glauben geschenkt wurde, es wurden auch an verschiedenen Stellen im Beitrag, bestimmt ganz aus Versehen, die typischen allgemeinen Glaubenssätze des vermeintlichen Publikums bedient. Damit wird am Ende eine öffentliche (Vor)verurteilung erreicht, der ich mich nun ausgesetzt sehe und gegen die ich mich nun rechtlich zur Wehr setzen kann und muss.

Der NDR kann sicherlich ausführen, dass ich auf seine Nachfragen nicht umfassend geantwortet habe, aber ich habe dazu auch keine rechtliche Verpflichtung. Der NDR hat aber auch keine Verpflichtung über so ein Thema zu berichten, wenn man mit angemessener Sorgfalt bereits erkennen kann, dass man nur Informationen von einer Seite vorliegen hat und diese auch nicht bis in die Tiefe überprüfen kann. Diese nur einseitigen Informationen dann mit etwas Recherche um Inhalte zu ergänzen, die dann irgendwie schon das vermeintlich „richtige“ Bild zeigen, ist zutiefst beunruhigend.

Hiermit meine ich insbesondere, das Auftreten eines Mitarbeiters der Verbraucherzentrale, der allgemeine Glaubenssätze bestätigt, wonach mehrere Firmen nebeneinander schon mal grundsätzlich verdächtig sind. Sprachlich natürlich sauber in den Konjunktiv verpackt, doch die Wirkung trotzdem erreichend. Der Zuschauer wird am Ende zum Ergebnis kommen: „so einer muss doch Dreck am Stecken haben“. 

In einem objektiven und nicht vorverurteilenden Beitrag hätte der NDR mein Firmenkonstrukt darstellen können und auch Warnhinweise geben können, dass mit solch einer Konstruktion die Haftung und die finanziellen Risiken auf Unternehmensseite reduziert werden sollen. Dies ist aber völlig normal, zumindest für Menschen die unternehmerisch und unternehmensnah tätig sind.

Ein ähnliches Thema ist die Erwähnung „meiner Finca auf Mallorca“. Wie noch korrigiert, richtig dargestellt, besitze ich keine Finca auf Mallorca, sondern habe dort lediglich zur Miete gewohnt. Und trotzdem ist dieser Punkt eine absolut typische Art und Weise der Berichterstattung für solche Formate… „Der böse Unternehmer, der die armen Kunden ums Geld gebracht hat, sitzt in seiner Finca auf Mallorca und zählt dort die Geldscheine“. Solche Ausführungen haben nichts mit einer ordentlichen Berichterstattung zu tun. Solche Ausführungen dienen einzig und allein dazu, den Zuschauer eine Richtung mitzugeben, wie die Sache doch wohl gewesen sein muss.

Um auch diesen Punkt aufzuklären: die Finca ist gemietet, im übrigen mit einer zweiten Partei damit die Kosten nicht zu hoch sind. Ich bin im Laufe eines Kalenderjahres vielleicht über mehrere Reisen verteilt 6-8 Wochen dort gewesen. „Normale“ Menschen, die nicht mehrere Unternehmen führen, hätten in dieser Zeit einfach nur Urlaub gemacht. Ich war selbst in meinem Urlaub von Mallorca aus geschäftlich tätig und erreichbar.